Wir brauchen keine Reservate für ältere ArbeitnehmerInnen, sondern eine altersgerechte Arbeitsgestaltung und –organisation!“
Dr. Jürgen Tempel, Arbeitsmediziner

Entwickeln Sie ein präventives Vorgehen zur Gestaltung alter(n)sgerechter Arbeit, das bereits die Arbeitsbedingungen und Leistungsvoraussetzungen der Berufseinsteiger/innen einbezieht. Alter(n)sgerechter Arbeit ist keine Angelegenheit nur für Ältere – die Voraussetzungen für geistige und körperliche Leistungsfähigkeit werden lebenslang entwickelt, insbesondere auch in jungen Jahren.

Eine große Rolle beim vorzeitigen Abbau der Leistungsfähigkeit spielen einseitige körperliche oder geistige Belastungen über Jahre hinweg. Wer seine Beschäftigte produktiv, kreativ und flexibel erhalten möchte, sollte ihnen Tätigkeiten ersparen, die auf Dauer mit folgenden einseitigen Belastungen verbunden sind:

• Gleichförmige Arbeitsabläufe
  
• Über- und Unterforderung
  
• Daueraufmerksamkeit
  
• Zwangshaltungen und körperlich anstrengende Arbeiten
  
• Hitze, Kälte, Lärm und Stäube
  
• Heben und Tragen
  
• Taktgebundene Arbeiten und hoher Zeitdruck

Es kommt auf den richtigen Belastungs-Mix an, der die körperlichen und geistigen Potenziale angemessen fordert und fördert. Hilfreich ist eine Arbeitsgestaltung, die Körper und Geist Abwechselung bietet- also Stehen, Sitzen und Gehen ebenso vorsieht wie kreatives und Problemlösendes Denken, aber auch Routineanteile zum „Abschalten“ und zur Erholung enthält.

Beschäftigte die es gewohnt sind, dass sich ihre Arbeit aus verschiedenen Tätigkeiten wie etwa Organisation, Ausführung, Qualitätssicherung und Verwaltung zusammensetzt, bleiben flexibel und vielseitig einsetzbar.

Maßnahmen:

• Laufbahngestaltung durch aufzeigen von betrieblichen Entwicklungsmöglichkeiten. Dabei sind sowohl horizontale als auch vertikale Entwicklungsoptionen denkbar (Quereinstieg in andere Arbeitsbereiche).
  
• lebensphasenorientierte Erwerbsbiographiegestaltung: Teilzeitarbeit, Heimarbeit, Altersgemischte Teams zum Wissens- und Erfahrungsaustausch.
  
• Work-Life-Balance: Arbeitsflexibilisierung, Auszeiten, Arbeitszeitreduzierung Jahresarbeitszeitmodelle, versetzte Arbeitszeitmodelle
  
• Wechselnder Personaleinsatz: Arbeitsplatzwechsel/Tätigkeitswechsel, Auslandseinsätze
  
• Flexible Übergänge in die Nacherwerbsphase

Das Ziel, die Beschäftigte möglichst lange gesund, motiviert und leistungsfähig zu erhalten wird erreicht durch eine neue Qualität der Arbeit!
Eine Arbeit die ergonomisch gestaltet ist, die Lernanreize und Abwechslung bietet, Kompetenzen und die Persönlichkeit der Beschäftigten fördert kurz:

die menschengerecht gestaltet ist.